Steinacker – ein Quartier mit Potenzial
Am 4. Juni 2024 stellt der Gemeinderat wichtige Weichen, welche die Stadt Kloten in den nächsten Jahrzehnten stark prägen werden. Die anstehenden Entscheidungen werden aber nicht nur in Kloten, sondern teilweise auf Bundesebene in Bern und auf Kantonsebene in Zürich gefällt. Die Verfahren und Abhängigkeiten sind komplex, weshalb es dem Stadtrat ein wichtiges Anliegen ist, die Bevölkerung in einer Infoserie über verschiedene Themen eingehender zu informieren.
In der Ausgabe des Klotener Anzeigers vom 29. Februar 2024 hat Stadtpräsident René Huber für eine kontrollierte Weiterentwicklung der Stadt Kloten plädiert, damit in Kloten dringend notwendige Wohnungen entstehen können und um die Pendlerströme zu den fast 40'000 Arbeitsplätzen zu reduzieren. In der Ausgabe vom 28. März 2024 wurde durch Stadtrat Roger Isler aufgezeigt, wie diese Entwicklung und die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung in Einklang gebracht werden können. Der Gesamtprojektleiter der Glattalbahn-Verlängerung Kloten, Guido Hirzel, führte in der Ausgabe vom 25. April 2024 aus, wie trotz oder gerade wegen des Glattalbahnprojektes ökologische Mehrwerte geschaffen werden.
In der heutigen Ausgabe erklärt Stadtpräsident René Huber, welche Potenziale im Steinacker-Quartier stecken und wie die gesamte Stadtbevölkerung von Kloten von dieser Entwicklung profitieren kann.
Das Steinacker-Quartier ist heute stark gewerblich geprägt, an Wohnen ist in der heutigen Aufmachung des Quartiers nicht zu denken. In sieben Workshops erarbeiteten Eigentümerinnen und Eigentümer, Politik und Verwaltung eine gemeinsame Vision und ein Entwicklungskonzept für den Steinacker. Dabei sollen die teilweise seit Jahrzehnten bestehenden Firmen das Fundament der Entwicklung bilden, weil diese aus dem Bestand erfolgt. Die Gewerbebetriebe sollen sich weiterentwickeln können, aber auch Neues, insbesondere (bezahlbares) Wohnen soll Platz haben. Die mit der Transformation in ein Mischgebiet einhergehende Aufwertung des Quartiers – die bessere Erschliessung mit öffentlichem Verkehr, die Velohauptverbindung, die Park- und Grünanlagen, die revitalisierten Bäche Altbach und Bedenseebach, öffentliche Plätze und ein Einkaufs- und Dienstleistungsangebot – dienen Arbeitnehmer/innen, zukünftigen Bewohner/innen und Besucher/innen, aber vor allem allen Klotener/innen gleichermassen.
In 26 Entwicklungsprinzipien wurden Vorgaben zu verschiedenen Themen wie Nutzung, Ökologie, Nachhaltigkeit, Mobilität und Zusammenarbeit erarbeitet. Zum Beispiel wurde festgehalten, dass neue Projekte in gemeinsamen Nachbarschaften entwickelt werden müssen. So soll möglichen Nutzungskonflikten zwischen bestehenden Betrieben und der künftigen Wohnnutzung vorgebeugt werden. Dies wurde in den Bauvorschriften festgehalten und trägt somit den partizipativen, gemeinschaftlichen Gedanke aus den Workshops weiter.
Der Steinacker soll ein ganz besonderes Quartier werden: vielfältig, bunt, durchmischt, etwas rau, lebens- und liebenswert, weltoffen und vor allem «enkeltauglich». Die wohnende Bevölkerung soll nur wenig Autoverkehr verursachen, die Mobilitätsbedürfnisse werden mit dem öffentlichen Verkehr, mit Sharingangeboten, dem Velo oder zu Fuss befriedigt werden. Das Quartier dockt dabei direkt am Stadtzentrum von Kloten und dank der Glattalbahn und der geplanten Velohauptverbindung an die vielen Arbeitsplätze am Flughafen an. Der Steinacker schafft dringend benötigten Wohnraum (davon 20% bezahlbarer Wohnraum und 40% Familienwohnungen) und wertet das gut funktionierende Gewerbegebiet auf. Ein Gewinn für Kloten und die ganze Region.
Der Gemeinderat wird voraussichtlich am 4. Juni 2024 über den Richtplan, die Bau- und Zonenordnung und die Sonderbauvorschriften für den Steinacker entscheiden.
Das Video zum Beitrag
Wie die Transformation im Steinacker gelingt, erklärt René Huber, Stadtpräsident im nachstehenden Video. Darin können anhand von Visualisierungen auch erste Eindrücke der Quartiervision gewonnen werden.
Infoserie zur Entwicklung der Stadt Kloten
Ende 2023 wurde das Bauprojekt für die Verlängerung der Glattalbahn, für die Velohauptverbindung zum Flughafen und zum Hochwasserschutz Altbach und Bedenseebach fertig gestellt und das Plangenehmigungsverfahren beim Bundesamt für Verkehr gestartet. Parallel dazu hat der Stadtrat den kommunalen Richtplan überarbeitet und darauf basierend die Zonenplanänderung für die Transformation des Quartiers Steinacker in ein Gewerbe- und Wohngebiet verabschiedet. Diese beiden Vorlagen werden zurzeit vom Klotener Parlament bearbeitet.
Mit einer Infoserie erläutert der Klotener Stadtrat in den nächsten Grossausgaben des Klotener Anzeigers diese wichtigen Themen und stellt zur Partizipation/Diskussion einen Blog bereit (blog.kloten2030.ch).